Mitten in der Aufbauphase der Frauenhäuser wurde die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) auf Beschluss der Teilnehmerinnen des 8. Nationalen (später: Bundesweiten) Frauenhaustreffens in Braunschweig im Jahr 1980 als Vernetzungs-, Informations- und Koordinationsstelle in Hamburg eingerichtet. Anfangs wechselte der Standort der ZIF noch jährlich.
Die Frauenhausinitiativen blickten zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine kurze und bewegende Geschichte zurück. Gab es im Jahr 1975, dem von der UNO ausgerufenen Jahr der Frau, nicht eine einzige Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen und ihre Kinder in West-Deutschland, wurden bereits im Oktober 1976 in West-Berlin und im November 1976 in Köln die ersten Frauenhäuser als Projekte der neuen Frauenbewegung eröffnet. Auch ermutigt durch die Erfahrungen in England, wo zu diesem Zeitpunkt bereits etliche Frauenhäuser existierten, gründeten sich in vielen Städten West- Deutschlands Frauenhausinitiativen/Gruppen mit dem Ziel des Aufbaus von selbstverwalteten Frauenhäusern.
In der Entstehungsphase wurde es eine wichtige Aufgabe der neugegründeten ZIF, Frauenhausinitiativen beim Aufbau ihrer Frauenhäuser unterstützend zu beraten. Weiter stellte sie die Vernetzung und den Informationsaustausch unter den Frauenhäusern und Frauenhausinitiativen sicher und trug so maßgeblich zur Stärkung der Frauenhausbewegung und der Überwindung der zahlreichen regionalen und überregionalen parteipolitischen Widerstände bei. Entscheidungen zum Beispiel über bundesweite Finanzierungsforderungen wurden auf den einmal jährlich stattfindenden Nationalen (später: Bundesweiten) Frauenhaustreffen gemeinsam gefällt.
Anfang der Neunziger unterstützte die ZIF neugegründete Frauenhäuser in den Neuen Bundesländern. Fast zehn Jahre lang fanden Ost-West-Treffen (OWT) der Frauenhäuser statt.
Seit 1980 war der Standort der ZIF in verschiedenen Städten: Hamburg, Göttingen, Marburg, Erlangen, Siegen, Esslingen, Kassel, Bonn und seit 2018 in Heidelberg mit Büro in Mannheim.